Was versteht man unter einer Herzinsuffizienz?

Als Herzinsuffizienz, auch „Herzschwäche“ genannt, bezeichnet man die Unfähigkeit des Herzens, ein dem Bedarf des Körpers angepasstes Blutvolumen zu fördern.

Wie kommt es zur Herzinsuffizienz?

Die Pumpleistung des Herzens kann durch viele Faktoren beeinflusst werden:

  • der Kontraktilität des Herzmuskels, welche bei einer Vielzahl von Erkrankungen erniedrigt sein kann (z.B. KHK, Myokarditis)
  • einer erhöhten Volumenbelastung des Herzens, beispielsweise bei einer Aorten- oder Mitralinsuffizienz.
  • einer erhöhten Druckbelastung, welche bei Hypertonie oder Aortenklappenstenosen vorherrscht.

Einteilung

Man unterscheidet verschiedene Formen der Herzinsuffizienz:

  • Akute und chronische Herzinsuffizienz: diese beiden Formen unterscheiden sich in ihrer zeitlichen Entwicklung; während sich eine chronische Herzschwäche über mehrere Monate bis Jahre hinweg entwickelt, kann eine akute Herzinsuffizienz sich bereits innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln, sogar ohne vorangegangene Beschwerden.
  • Rechts-, Links- und Globalherzinsuffizienz: hierbei unterscheidet man anhand der betroffenen Kammern des Herzens.
    Rechtsherzinsuffizienz: Bei er Rechtsherzinsuffizienz staut sich das Blut aufgrund der unzureichenden Pumpleistung der rechten Herzkammer vor dieser an. Dies äußert sich anhand von Ödemen (Wasserablagerungen) z.B. im Bereich der Knöchel oder der Unter- und Oberschenkel und anhand gestauter Halsvenen.
    Linksherzinsuffizienz: Ist das Herz nicht mehr in der Lage Blut vom Herzen in die Peripherie des Körpers zu pumpen, so spricht man von einer Linksherzinsuffizienz. Dadurch staut sich Blut vor der linken Herzkammer an, was zu einem Lungenödem führen kann.
    Globalherzinsuffizienz: Hier sind sowohl die rechte als auch die linke Herzkammer betroffen.
  • Systolische und diastolische Herzinsuffizienz: Der systolischen Herzschwäche liegt eine Kontraktilitätsstörung zu Grunde, wohingegen die diastolischen Herzinsuffizienz auf eine Füllungsstörung der Kammern beruht.

Symptomatik

Die Symptome äußern sich in Abhängigkeit von der vorhandenen Insuffizienz.
Rechtsherzinsuffizienz: gestaute Halsvenen, Ödeme (Bauch, Unterschenkel, Füße), Magenbeschwerden, Aszites und Gewichtszunahme.
Linksherzinsuffizienz: Atembeschwerden unter besonderer Belastungen oder auch bereits in Ruhe, Husten und Lungenödem.
Globalherzinsuffizienz: Müdigkeit und Schwäche, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Herzrhythmusstörungen, Herzvergrößerung, Pleura- oder Perikarderguss, vermehrtes nächtliches Wasserlassen und im Spätstadium niedriger Blutdruck.

Therapie bei einer Herzinsuffizienz

Basis der Therapie ist zunächst die Bekämpfung der Ursache (z.B. das Beheben einer Klappenfunktionsstörung). Zudem kann man medikamentös die Symptome verbessern, indem man beispielsweise wassertreibende Substanzen (Diuretika) oder beta-Blocker einsetzt.

Wenn durch vorangegangene Therapiemaßnahmen kein zufriedenstellender Zustand erreicht werden kann, müssen weitere interkonventionelle Maßnahmen ergriffen werden:

  • Herztransplantation
  • biventrikuläres Stimulationssystem: Wegen des zunehmenden Organmangels, kommt dieser Methode eine zunehmende Bedeutung zu. Das biventrikuläre Stimulationssystem steigert durch elektrische Impulse, ähnlich dem Herzschrittmacher, die Kontraktionskraft des Herzens, so dass es wieder eine ausreichende Pumpleistung erreicht. Das biventrikuläre Stimulationssystem wird ebenso wie ein Schrittmacher unter die Haut implantiert, von wo aus es zwei Elektroden in die beiden Herzkammern aussendet.