Häufig gestellte Fragen

FAQ der Kardiologie

In der Kardiologie kommen immer wieder Fragen und Fachbegriffe auf, die wir Ihnen auf diesen Seiten gerne etwas genauer beantworten und erklären möchten.

Beim akuten Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, kommt es durch den plötzlichen Verschluss einer Koronararterie zur Minderdurchblutung des Herzmuskels und dadurch bedingt zum Absterben von Muskelgewebe. Die Hauptursache ist eine koronare Herzerkrankung, die sich infolge einer Artherosklerose an den Herzkranzgefäßen manifestiert hat.

Die Aortenklappe ist eine der vier Herzklappen und befindet sich direkt am Ursprung der Aorta, welche aus der linken Herzkammer heraus entspringt. Sie verhindert einen Rückfluss des in den großen Kreislauf gepumpten Blutes in die linke Kammer.

Öffnet die Klappe sich nicht mehr vollständig, so spricht man von einer Aortenklappenstenose (Engstellung). Dies erfordert eine erhöhte Pumparbeit des Herzens und kann zu einer Überlastung des Herzmuskels führen. Sie ist die häufigste Klappenerkrankung im Erwachsenenalter.

Das Elektrokardiogramm (EKG) ist die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern. Elektrokardiogramm heißt auf Deutsch Herzspannungskurve, gelegentlich wird es auch Herzschrift genannt.

Jeder Kontraktion des Herzmuskels geht eine elektrische Erregung voraus, die im Normalfall vom Sinusknoten ausgeht. Über das herzeigene elektrische Leitungssystem aus spezialisierten Herzmuskelzellen läuft sie zu den übrigen Herzmuskelzellen. Diese elektrischen Spannungsänderungen am Herzen kann man an der Körperoberfläche messen und im Zeitverlauf aufzeichnen. Es ergibt sich ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Mit dem EKG lassen sich vielfältige Aussagen zu Eigenschaften und Erkrankungen des Herzens treffen. Zu beachten ist, dass das Oberflächen-EKG nur die elektrische Aktivität des Herzmuskels anzeigt, nicht jedoch die tatsächliche Auswurfleistung widerspiegelt. Meist wird das EKG von zunehmend verlässlicheren Computerprogrammen ausgewertet, was jedoch die Beurteilung der Aufzeichnung auf Papier oder dem Bildschirm durch den Arzt – noch – nicht entbehrlich macht.

Mit verschiedenen Methoden der Ergometrie sind körperliche Leistungen genau vorzugeben, unter gleichen Bedingungen zu wiederholen und die Resultate objektiv einzuschätzen. Das Wort Ergometrie ist ein zusammengesetztes Wort aus den altgriechischen Wörtern ἔργον érgon „Arbeit“ und μέτρον métron „Maß, Maßstab“ und bedeutet Arbeitsmessung.

Mit verschiedenen Ergometern kann die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit im Rahmen einer Leistungsdiagnostik per Stufen- oder Dauertest sowie in Quer- und Längsschnittuntersuchungen dokumentiert werden. Ergometrie-Geräte werden darüber hinaus sowohl im Sport wie in der ärztlichen Praxis und Rehabilitation als Trainingsmittel verwendet. Gleichartige Geräte haben als Hometrainer bzw. Bewegungstrainer auch im privaten Bereich weite Verbreitung gefunden.

Als Langzeit-EKG (Abk. LZ-EKG) wird in der Medizin die Aufzeichnung des Elektrokardiogramms über einen längeren Zeitraum von meist 24 Stunden bezeichnet. Nach seinem Erfinder Norman J. Holter wird die Methode vor allem im angelsächsischen Raum auch Holter-EKG genannt.

Das Langzeit-EKG wird eingesetzt, um das Ausmaß von Herzrhythmusstörungen bewerten und auch seltene Rhythmusstörungen aufspüren zu können. Am gebräuchlichsten ist die kontinuierliche EKG-Registrierung über 24 Stunden mit Hilfe tragbarer Aufzeichnungsgeräte, die auch Durchblutungsstörungen des Herzens aufdecken können. Seltener wird eine diskontinuierliche Aufzeichnung mittels sogenannter Event-Recorder oder Loop-Recorder über längere Zeiträume durchgeführt. Implantierte Event-Recorder, die Herzschrittmachern ähneln, erlauben dabei auch mehrjährige Beobachtungszeiträume.

Bei der Blutdruckmessung ermittelt man mit Hilfe eines technischen Verfahrens den Druck in einem Blutgefäß. Man unterscheidet die Messung des arteriellen Drucks, des venösen Drucks (wie z. B. den Zentralen Venendruck), sowie die Messung in der Lungenschlagader (pulmonalarterieller Druck) und im Lungenkapillargebiet (pulmonalkapillärer Druck). Während die meisten Methoden spezielle Untersuchungsverfahren benötigen und teilweise Spezialverfahren außerhalb der Routine sind, spielt die Messung des arteriellen Druckes eine wichtige Rolle im medizinischen Alltag, da sie leicht durchführbar ist.

Echokardiografie nennt man die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall.


Neben dem Elektrokardiogramm (EKG) ist die Echokardiografie eine der wichtigsten technischen nichtinvasiven Untersuchungsmethoden des Herzens und mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil der kardiologischen Diagnostik. Aber auch für den Allgemeininternisten und den Intensivmediziner ist die Echokardiographie ein wertvoller Bestandteil der Diagnostik.
Farbdopplerdarstellung einer Mitralklappeninsuffizienz

Beim „Stressecho“ (Belastungsechokardiografie) handelt es sich um eine Echokardiografie, welche unter Belastung durchgeführt wird. Die häufigste Indikation für ein Stressecho ist der Verdacht auf Durchblutungsstörungen bei Koronarer Herzkrankheit des Herzens.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Belastung: Bei einem mechanischen Stressecho befindet sich der Patient in Links-Seitenlage auf einem Fahrradergometer. Der Patient tritt in die Pedale gegen einen langsam ansteigenden Widerstand während der Arzt die Ultraschalluntersuchung des Herzens durchführt. Bei einem medikamentösen Stressecho hingegen bekommt der Patient ein Medikament intravenös verabreicht.

Als Extrasystolen werden Kontraktionen des Herzmuskels verstanden, die außerhalb des normalen Sinusrhythmus auftreten. Als Synonym für Extrasystolen wird häufig der Begriff „Herzstolpern“ verwendet. Extrasystolen treten sehr häufig auch bei gesunden Patienten auf.

Als Herzinsuffizienz, auch „Herzschwäche“ genannt, bezeichnet man die Unfähigkeit des Herzens, ein dem Bedarf des Körpers angepasstes Blutvolumen zu fördern.

Herzschrittmacher finden in der Medizin Verwendung als Taktgeber des Herzens. Es handelt sich um ein elektronisches Gerät, welches in den Brustbereich implantiert wird und das Herz mit regelmäßigen Stromstößen (70/min) stimuliert und somit künstliche Kontraktionen hervorruft. Verwendung findet der Herzschrittmacher bei Patienten, die unter einer Bradykardie (zu langsamem Herzrhythmus) leiden. Er überwacht den Herzrhythmus und beschleunigt bei Bedarf die Herzfrequenz. Zudem kann man Herzschrittmacher einsetzen, um dauerhaft Herzrhythmusstörungen aufzuzeichnen, sog. Event-Recorder.

Hypertonie ist eine der häufigsten Erkrankungen unserer Gesellschaft; man geht davon aus, dass jeder Zweite der über 50-Jährigen unter Bluthochdruck leidet. Definitionsgemäß spricht man von Bluthochdruck ab Werten, die größer als 140/90 mmHg sind.

Die meisten Betroffenen wissen oft selbst nicht, dass sie unter Bluthochdruck leiden. Von daher werden nur die wenigsten Patienten aufgrund ihres Hypertonus behandelt.

Als koronare Herzkrankheit bezeichnet man eine Erkrankung des Herzens, die auf Engstellen (Stenosen) oder Verschlüssen der Herzkranzgefäße (Koronararterien) beruht.

Dadurch kommt es zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot des Herzens.

Die Mitralklappe, auch Bikuspidalklappe genannt, befindet sich zwischen dem linken Herzvorhof und der Herzkammer. Sie verhindert ein Zurückfließen des Blutes in der Austreibungsphase des Herzzyklus von der Kammer in den Vorhof.

Von einer Mitralklappeninsuffizienz (MI) spricht man wenn die Klappe nicht mehr vollständig schließt. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Volumen im linken Vorhof und damit auch zu einer erhöhten Volumenbelastung des Herzens bis hin zur Herzinsuffizienz. Sie ist gemeinsam mit der Aortenklappenstenose die häufigste Klappenfunktionsstörung.

Unter einer Myokarditis versteht man eine Entzündung des Herzmuskels. Sie kann sowohl als akute Myokarditis auftreten wie auch chronisch.

Die Schädigung der Muskelzellen führt je nach Ausdehnung zu einer mehr oder minder starken Funktionseinschränkung des Herzmuskels bis hin zu einer Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen.

Von Vorhofflimmern spricht man, wenn sich die Herzvorhöfe hochfrequent ( >350/min) und arrhythmisch kontrahieren. Dadurch findet keine geregelte mechanische Aktion des Vorhofs statt. Es ist bei Weitem die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung.

Da dem Vorhof eine wichtige Funktion bei dem Erregungsbildungs- und Leitungssystem des Herzens beiwohnt, führt Vorhofflimmern ebenfalls zu einer abnormen Herzfrequenz mit Herzrhythmusstörungen (absolute Arrhythmie).

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